Die Zauberkraft der Höflichkeit
schlägt Brücken zum Erfolg
In Zeiten digitaler Kommunikation erfreut sich der Austausch von Gedanken, Ideen und Informationen einer stetigen Beschleunigung. Ratzfatz werden ein paar Zeilen in den Rechner gehackt und per Tastendruck auf die Reise geschickt. Was wir an Geschwindigkeit gewonnen haben, offenbart auf der anderen Seite seine Tücken. Bei dem, was wir als Sprache bezeichnen, zeigen sich in der digitalen Kommunikation erhebliche Reibungsverluste.
Stil, Rechtschreibung und Zeichensetzung werden in Zeiten der Emoticons mehr und mehr durch den Fleischwolf gedreht. Vollkommen auf der Strecke bleiben Begriffs-Exoten, die früher zum guten Ton einer jeden Konversation gehörten – die Worte Bitte und Danke. Ob sie als uncool gelten oder nicht, mag dahingestellt bleiben. In der Anwendung offenbaren sie allerdings eine gewaltige Wirkungskraft. Die Magie der Dankbarkeit schlägt Brücken zum Erfolg und zur Entwicklung. Denn noch nie waren die Worte Bitte und Danke wichtiger als heute. Wer sie anwendet, erfährt, was einst der Psychater Steve de Shazer formulierte: Worte waren ursprünglich Zauber.
Es ist ganz einfach, wir brauchen es nur zu tun und anzuwenden.
Genau da liegt der Hase im Pfeffer. Es kommt auf das Tun an, eben das ist eine Herausforderung, die so leicht zu stemmen ist. Dankbarkeit war, ist und wird immer Brücken zum Erfolg bauen. Sie ist das Fundament, auf dem sich Entwicklung entfalten kann. Sie zeigt uns, dass nichts selbstverständlich ist, wir als Gesellschaftswesen auf die Mit- und Zusammenarbeit mit anderen Menschen angewiesen sind. Danke und Bitte sind der Kitt der Freundlichkeit und Achtsamkeit, die alles zusammenhält.
Wer jemals bei Militär war, weiß, dass es in der Armee diese Worte nicht gibt. Dort werden Befehle erteilt, die ausgeführt werden. Ob das jemand will, ist eine vollkommen andere Frage. Ob die Arbeit im ursprünglichen Sinne ausgeführt wird, das hinterfragt kaum jemand. Alle sind beschäftigt, doch aus der Psychologie wissen wir: Beschäftigung ist die kreative Flucht vor der Arbeit. Beschäftigung sieht aus wie Arbeit, sie ist es aber nicht. Wer etwas will, drückt das auch so aus. Wer keine Lust hat, sagt: „Ich muss!“. Der Grad der Unterscheidung wird in hohem Maße durch die Worte Bitte und Danke festgelegt.
Also: Sagen Sie Danke für einen schönen Abend, eine hilfreiche Aktion, in Situationen, in denen Sie allein nicht weiterkamen. Damit schätzen sie die Aufmerksamkeit und Achtsamkeit, die Ihnen zuteil wurde. Wer das tut, dem wird in Zukunft weitergeholfen. Wer das nicht tut, dürfte sich mehr und mehr die Zähne an unsichtbaren Mauern ausbeißen.