Die zehn Gebote einer guten Rede

Rhetorik ist das Wirtschaften mit Worten. Sie begeistert Menschen und versetzt so Berge.

Die ganze Welt ist eine Bühne, dort entfalten Schau­spiel und Rhetorik größt­mög­liche Wirkung. Preis­frage, an welche spannende Rede aus dem Deutschen Bundestag der letzten 20 Jahre können wir uns erinnern? Richtig, an keine. Joschka Fischers Zitat „Herr Präsident, Sie sind ein Arschloch“ ist aus dem letzten Jahrtausend. Phrasen, Wortge­klingel und inhalts­freie Rede bestimmen die Kommu­ni­kation im Parlament, in den Medien und immer mehr in unserem Leben.

Doch es geht auch anders. Besinnen wir uns auf die Zeit vor 2000 Jahren als die Rhetorik, die Kunst, mit Worten zu bewegen, zu den sieben freien Künsten gehörte, also ein Handwerk war, das sich erlernen lässt.

Zehn Regeln und Gebote machen das gespro­chene Wort zu unver­wech­sel­baren Äußerungen, die in Erinnerung bleiben:

1. Sag es anders als die Anderen.
Rede so, dass Dich alle verstehen. Bitte kein Fachchi­ne­sisch, keine Fremd­wörter. Also Vielfalt des Lebens auf der Erde statt Biodi­ver­sität, Selbst­be­fä­higung statt Empowerment, Überprüfen statt Evaluieren.

2. Gewinne ihr Herz, dann gewinnst Du auch ihren Kopf.
„Wir bringen einen Ameri­kaner auf den Mond und bis Ende des Jahrzehnts wohlbe­halten zurück auf die Erde.“ Keine Vision war greif­barer als diese von US-Präsent John F. Kennedy aus den frühen 60er Jahren.

3. Fessele Deine Zuhörer.
„I have a dream.“ von Martin Luther King und „Yes, we can.“ von Barack Obama sind Beispiele dafür, wie Menschen mit einem Satz faszi­niert werden können.

4. Erzeuge Begeisterung.
„Ich bin einer Berliner.“ auch mit schwerem Akzent brachte John F. Kennedy 1963 400.000 Zuhörer zum Toben.

5. Auch Kompli­ziertes einfach sagen.
„Erst ackern, dann ernten.“ Dieser Satz beschreibt den Weg vom Einsatz zum Erfolg, ob in der Landwirt­schaft oder beim Vertrieb. Bieten wir Lösungen an. Wenn wir Löcher kaufen könnten, bräuchte sich niemand für Bohrma­schinen zu interessieren.

6. Infor­mieren, Motivieren, Unterhalten.
„Mach‘ Dir ein paar schönen Stunden, geh‘ und flirte mit dem Kunden. Hör ihm zu und mach’s ihm klar, bis Du hörst sein lautes Ja.“ Mit diesem Bild kommt jeder klar, es rege zum Schmunzeln an.

7. Ein Bild sagt mehr als tausend Worte.
„Sie Übelkrähe!“ Herbert Wehner polterte in seiner typischen Art über den politi­schen Gegner. „Was kümmert’s eine deutsche Eiche, wenn ein Borstenvieh sich an ihr kratzt.“ Franz Josef Strauß hielt dagegen.

8. Der Köder muss dem Fisch schmecken, nicht dem Angler.
Die Bedeutung einer Botschaft bestimmt der Empfänger. Es zählt nur das, was ankommt – nicht, was gesagt werden wollte.

9. Ein gutes Ende und ein guter Anfang liegen möglichst dicht beieinander.
Reden sollen bewegen, nicht einschläfern. Kurz, knackig und auf den Punkt. „Die Würfel sind gefallen.“ mit dieser Ankün­digung brach Cäsar auf, die Stadt Rom für sich zu gewinnen. Es gab kein Zurück mehr, der Worte waren genug gewechselt.

10. Reiß sie nochmal von den Stühlen bevor der Vorhang fällt.
Mächtig hatte Bayern-Trainer Giovanni Trapattoni am 10. März 1998 in seiner legen­dären Wutrede in radege­bro­chenem Deutsch getobt. Dann setzte er einen Schluss­punkt für die Ewigkeit: „Ich habe fertig!“

Dieses Begeistern mit Sprache lässt sich erlernen. Wer diese Fähigkeit besitzt, entwi­ckelt Magnet­wirkung auf andere.

Sülzt Du noch rum oder begeistert Deine Rede das Publikum? Diese Magnet­wirkung für die Bühnen dieser Welt lässt sich erlernen.

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2023-02-04T09:57:42+01:0004. 02. 2023|
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