Chancen ergreifen im richtigen Moment

Chancen ergreifen im richtigen Moment

Chancen ergreifen, Entschei­dungen treffen, zupacken im richtigen Moment

In der griechi­schen Mytho­logie gibt es dafür eine faszi­nie­rende Persön­lichkeit: Kairos, der Gott des rechten Zeitpunkts. Kairos besitzt eine markante Beson­derheit. Vorne auf der Stirn trägt er einen langen Zopf, während er am Hinterkopf vollkommen kahl ist. Aus Schultern und Fersen wachsen ihm Flügel. Schnell, rasend schnell, läuft er auf uns zu, so dass wir ihn und den richtigen Moment nur einen kurzen Augen­blick von vorne bei den Haaren packen können. Läuft der Gott mit uns auf gleicher Augenhöhe, ist die Gelegenheit vorbei. Einen kahlen Schädel kann niemand festhalten. Es bleiben das Nachsehen und der Ärger darüber, dass eine Chance ungenutzt verstrichen ist. „Was du dem Augen­blicke ausge­schlagen, bringt keine Ewigkeit zurück“, formu­lierte schon Friedrich Schiller in seinem berühmten Gedicht „Resignation“. Sein Kollege Goethe sagte es positiv: „Doch der den Augen­blick ergreift, das ist der rechte Mann.“
Seien wir ehrlich, wie oft lassen wir Chancen und günstige Momente ungenutzt verstreichen? Möglich­keiten, neu zu beginnen, einen neuen Partner zu finden, Erfah­rungen zu sammeln, aus alten Gewohn­heiten auszu­brechen. Doch was tun wir: Wir bleiben sitzen in unserem Erfah­rungs­ge­fängnis. Obwohl Kairos in der Götterwelt der Griechen in der zweiten Liga spielt, haben die Psycho­logen nach ihm die Kairo­phobie benannt. Darunter verstehen Mediziner die Angst, Entschei­dungen zu treffen. In Kairos steckt mehr, als wir ahnen. Auf ihn lässt sich die Redensart, eine „Gelegenheit beim Schopf“ zu packen, zurück­führen. Gleiches gilt für den Ausdruck „auf Messers Schneide“. Kairos wird oft mit einer Waage abgebildet, die er auf einer Rasier­klinge balanciert.Chancen ergreifen

Zur Begleit­musik dieses Gottes zählen Sätze, die jeder von uns kennt:

  • Hätte ich doch!
  • Warum habe ich nicht?
  • Wie konnte ich nur!

Ausge­sprochen und gedacht werden sie, wenn Kairos wieder einmal unauf­haltsam vorbei­geeilt ist. Er ist ein Sinnbild für verpasste Chancen. Wer das erkennt, könnte daraus lernen – die Chancen ergreifen. Dies wäre ein klassi­scher Ausbruch aus den Mauern festge­fah­rener Verhal­tens­weisen. Es zu tun, ist schwer, sehr schwer. Wer Apple-Gründer Steve Jobs bei der Gründung seiner Firma 1000 Dollar Kapital geliehen hätte, wäre heute stein­reich. Wir wünschen heute, dass wir damals dieses Wagnis einge­gangen wären. Damals hätten wir das Investment abgelehnt. Was lässt uns zugreifen, wenn Kairos auf uns zurast, was hält uns davon ab?

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2017-06-14T09:12:01+02:0014. 06. 2017|
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