Der Teufel des „Ja, aber…“
Das Gesagte wird ins Gegenteil verdreht.
Ich habe eine gute und eine schlechte Nachricht für Sie: Es gibt den Teufel. Das ist die schlechte Nachricht. Wir treffen ihn täglich. Allerdings sieht er vollkommen anders aus als vermutet. Hörner, Pferdefuß und Schwefeldämpfe?
Weit gefehlt! Der Teufel unserer Zeit steckt in der Redewendung „Ja, aber…“
Wie ein schleichendes Gift zieht sie sich durch unser Leben. Kein Tag, an dem dieser Dämon mit seinem „Ja, aber…“ nicht auf die Hörner nimmt. Das Diabolische daran. Wir merken kaum, wie der Leibhaftige am Werke ist und seine Fäden zieht. Eine wohlklingende Zustimmung, ein klares Ja, trägt uns in die Scheinwelt positiver Vermutungen. Mächtig strahlt die Wirkung der ersten Satzhälfte. Wer würde da den Teufel vermuten?
Doch entscheidend ist, was nach dem Komma und dem „aber“ kommt. Dort entfaltet der Leibhaftige seine zersetzende Kraft. Dabei arbeitet er so gemein, dass sich seine negative Wirkung fast unseren Sinnen entzieht. Was dann kommt, stellt das zuvor Gesagte auf den Kopf. Egal, wie positiv die erste Satzhälfte auch gewesen sein mag, ihr Inhalt und Wohlklang werden ins Gegenteil gedreht. Drei Beispiele gefällig?
- Fördergelder? Ja, aber wir haben zu viel tun.
- Hypnose? Ja, aber damit fangen wir gar nicht erst an.
- Unternehmensentwicklung? Ja, aber hier ist alles in Ordnung.
Täglich prasseln die Breitseiten des „Ja, aber…“ auf uns ein und entfalten ihre lähmende Wirkung. Unter dem Zuckerguss der schwarzen Rhetorik faulen die sauren Gurken bitterer Ablehnung.
Dabei ist es einfach, den Teufel unserer Zeit auszutreiben: Drehen wir den Satz um. Vom „Ja, aber…“ zum „Aber ja!“ Plötzlich klingen die Sätze voller Zuversicht:
- Fördergelder, aber ja!
- Hypnose für Kerle? Aber ja!
- Unternehmensentwicklung? Aber ja!
Klare Statements wie diese treiben mit Leidenschaft und Energie den schwarzen Schatten des Leibhaftigen aus. Es ist ein klares „Ja“ ohne jedes „Wenn“ und „Aber“. Da wird nicht gewackelt, die Sache läuft. Wer wagt, der gewinnt, und es funktioniert. Jetzt kommt die gute Nachricht: Vor einer derartigen Konsequenz streicht der Teufel unserer Zeit die Segel. Also: Vom „Ja, aber…“ zu „Aber ja!“
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