10.000 Stunden Praxis erfordert es, auf einem Gebiet Spitzenklasse zu entwickeln.
Unternehmerischer Erfolg ist der schönste Lohn für den leidens- und qualvollen Weg zu den gesetzten Zielen. Im Jubel über das Gelingen schießt der Adrenalinpegel in ungeahnte Höhen; schnell ist die steinige Wegstrecke vergessen. Experten haben herausgefunden, dass es mindestens 10.000 Stunden, oft sogar ein Mehrfaches davon braucht, um auf einem Gebiet das eigene Können zur Spitzenklasse zu entwickeln. Die Phase vom Anfänger bis zum Könner kann zehn Jahre und länger dauern. Sie erfordert einen hohen und gut strukturierten Einsatz.
Damit auf einem derartig langen Weg die Motivation bestehen bleibt, bedarf es eines Begleiters, der zur Seite steht, sollte der eigene innere Motor einmal ins Stottern geraten. Unternehmensentwicklung bedeutet, Fragen zu stellen:
- Wo liegen unsere Talente?
- Was können wir außergewöhnlich gut?
- Welche Entwicklung wünscht das Team?
- Wie werden wir „sexy“ für Markt und Mitarbeiter?
- Welche Ziele sollen wie erreicht werden?
- Wo liegen unsere Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken (SWOT-Analyse)?
Talent, Wille, Ausdauer und klare, feste Ziele – auf diesen vier Säulen baut Erfolg auf.
Oft laufen wir Gefahr, den Faktor Talent überzubewerten. Er ist wichtig, doch nicht entscheidend. „Wie lange, glaubt ihr, werdet ihr euer neues Instrument spielen?“, fragte Gary McPherson 157 Kinder, die ein Instrument spielen lernen wollten. Der Professor für Musikerziehung an der University of Illinois School of Music teilte die Kinder den Antworten entsprechend auf und verfolgte ihre weitere Entwicklung. Standardisiert wurde über Jahre das Fortschreiten ihrer musikalischen Fähigkeiten gemessen. Das Erstaunliche: Der Lernfortschritt am Instrument hängt nicht von der Begabung, sondern vom Ziel der Kinder ab. Eine Mischung aus Beharren und Verliebtsein in das eigene Gelingen ist der Acker, auf dem die Knospen des unternehmerischen Erfolges wachsen. Dafür gibt Kerzel erklärt Anregungen. Jeder Bauer kennt die alte Weisheit: je besser die Vorbereitung des Bodens, desto reicher die Ernte. Erst ackern, dann ernten. Trotzdem schließt dies die Möglichkeit des Misslingens mit ein. Was immer Erfolg definiert, nichts wird garantiert, vieles ist möglich.
Auch aus Schweiß und Leidensfähigkeit wird Treibstoff für Ihr Unternehmen gewonnen: Thomas A. Edison hatte den Traum einer elektrischen Leuchte. Er war davon so besessen, dass er sogar nach mehreren tausend misslungenen Experimenten weiter forschte. Jeder Fehlschlag, so seine Überzeugung, bringe ihn weiter der Lösung entgegen. Edison arbeitete so lange, bis er die glühende Leuchte in den Händen hielt. „Genialität besteht zu einem Prozent aus Inspiration und zu 99 Prozent aus Transpiration.“ Sein Zitat ist ein Lehrstück aus der Motivationsgeschichte. Heute erinnert sich niemand mehr an die tausend misslungenen Versuche, aber wir alle schalten jeden Tag ganz selbstverständlich Leuchten an und aus. Die hohe Anzahl Wiederholungen in Verbindung mit Genialität, das war die Formel für Edisons Erfolg. Daraus können wir lernen.
Die Fußballfreunde werden sich an den Stürmer Gerd Müller erinnern. Als „Bomber der Nation“ ging er in die Geschichte des Fußballs ein. Legendäre 40 Tore donnerte dieser Jahrhundertspieler in der Bundesligasaison 1971/72 ins gegnerische Netz. Trefflich die Worte des Kaisers Franz Beckenbauer: „Ohne Gerd säßen wir in München immer noch in einer Baracke an der Säbener Straße und wären niemals die Nummer 1 in Deutschland geworden.“
Zeitweise schaffte der Bomber es, in einer Saison mehr Tore zu schießen als Spiele zu absolvieren. Gerd Müller gilt als einer der besten Fußballspieler aller Zeiten. Von Gegnern wurde sein Spiel dermaßen gefürchtet, dass diese gleich zwei Manndecker für ihn abstellten – meistens vergeblich. Müller schoss Tore aus Situationen und Positionen, die sich uns teilweise erst heute in ihrer Genialität erschließen. Möglich wurden Müllers Rekorde, weil niemand sonst so oft auf das gegnerische Tor schoss wie er. Seine Torgefährlichkeit hing entscheidend von der Anzahl der Versuche ab. Nur weil er so oft auf das Tor schoss, konnte er dermaßen erfolgreich sein. Seine Tore sind Geschichte. Aber kennen wir auch seine Fehlschüsse? Schüsse, die das Tor verfehlen, versinken schnell im Meer des Vergessens. Die hohe Anzahl seiner Wiederholungen in Verbindung mit spielerischer Genialität, das war die Formel für Gerd Müllers Erfolg.
Gleichzeitig lädt Kerzel erklärt Sie ein in die Welt der Alltagsanekdoten, aus denen wir lernen können. Ich erzähle Geschichten vom täglichen Schaffen in den Unternehmen, präsentiere Episoden, bei denen wir uns an den Kopf fassen, die grotesker kaum sein könnten. Doch Vorsicht bei lautem Lachen; es könnte sein, dass wir über uns selbst lachen. Wovon ich berichte, das kann jedem passieren – willkommen im Leben!
Kerzel erklärt dient dazu, daraus unternehmerische Funken zu schlagen. Nutzen wir die Schoten und Zoten des Alltags als Ausholbewegung für unternehmerischen Erfolg und Schwung. Je mehr alle im Unternehmen an einem Strang ziehen, desto besser sind die Chancen, gesetzte Ziele zu erreichen. Das kann wie ein Nachbrenner für zusätzlichen Schub Ihrer Unternehmensentwicklung sorgen. Zusätzlich präsentiert das Buch Stichworte, die für Unternehmen und die Menschen, die sie leiten, erfolgsentscheidend sind – Fragen der Organisation, Identifikation, Kommunikation, Funktion, Motivation und des Marketings. Ein wichtiger Aspekt ist die unternehmerische Spürnase. Ein russisches Sprichwort sagt: Wenn sich ein Fenster schließt, öffnet sich gleichzeitig eine Tür. Unternehmerisch erfolgreich zu sein, bedeutet, dafür eine Antenne zu entwickeln: Aus welcher Idee kann ein marktfähiges Produkt oder eine erfolgreiche Dienstleistung entstehen? Das klingt leicht und bleibt doch zentnerschwer. Vieles ist möglich. Lassen Sie sich auf Ihrem Weg begleiten. Dieses Buch zeigt Wege, wie das geht. Was ist Ihre größte Herausforderung? Wie werden Sie diese meistern? Antworten auf diese Fragen finden wir am besten zusammen. Nur Mut! Auch eine lange Reise beginnt mit einem ersten Schritt.